Von Marise Moniac

(Foto: ZDF)

Dass das bekannte Grimmsche Märchen „Schneewittchen“ seine Ursprünge im romantischen Fachwerkdörfchen Bergfreiheit hat, ist mittlerweile auch durch die Laientheateraufführungen des Kellerwaldortes weitläufig bekannt.

Laut dem Waberner Märchenforscher Eckhard Sander waren die berühmten sieben Zwerge Kinder, die im Bergwerk schuften mussten und aufgrund der unmenschlichen Arbeitsbedingungen nicht die durchschnittliche Größe von Erwachsenen erreichten – sie blieben kleinwüchsig, eben „Zwerge“. Bei der Titelfigur selbst handelt es sich angeblich um eine Prinzessin aus dem Waldeckschen.

Sie spielten die Zwerge. Links: Natalie May,
die Schneewittchen verkörperte

Die Thematik interessierte die Hamburger Fernseh-Regisseurin Kirsten Hoehne, die der Verbindung der nordhessischen Waldgebiete mit der Geschichte von der schönen Königstochter im Film neu nachspüren wollte. Die Hauptrollen übernahmen ausgebildete Schauspieler, darunter Nadja Robiné, die zurzeit im ZDF in der täglichen Telenovela „Bianca“ zu sehen ist. Doch es gab auch zahlreiche Komparsenrollen, zum Beispiel die der Zwerge, zu besetzen.

Familiäre Beziehungen zum Bad Zwestener Ortsteil Oberurff brachten Hoehne auf die Idee, für diese Aufgaben Schüler unserer Christophorusschule anzuwerben. Wie zu erwarten, waren schnell Kinder der damaligen Klasse 5b gefunden, die sich für Schauspielerei interessierten. Im Winter 2003 wurden die ersten Szenen in Wald und Bergwerk erstellt. Unter widrigsten Umständen – jahreszeitgemäß schneite und regnete es abwechselnd – wurde zwei Tage lang gedreht.

(Foto: ZDF)

Die Kinder erinnern sich noch gut daran, wie sie mit Lampe und Spitzhacke zur Arbeit ins Bergwerk marschierten. Schneewittchen, das mit dem vergifteten Apfelstück im Hals im Glassarg lag, klapperte wegen der eisigen Kälte mit den Zähnen.

Ganz nebenbei lernten hier die Elfjährigen, dass die Arbeit von Filmleuten durchaus nicht immer ein Zuckerschlecken ist.

Im Januar 2005 folgte die Fortsetzung der Geschichte: Schneewittchens Kindheit in Schloss Waldeck.

Nach einem „Casting“ wurde Natalie May aus der inzwischen sechsten Klasse zum jungen Schneewittchen erkoren – sie kam mit ihren langen Haaren „schwarz wie Ebenholz“ den Vorstellungen am nächsten.

Am kommenden Sonntag (19.30 Uhr) geht es weiter mit „Der Rattenfänger und die verschwundenen Kinder“. Eine Woche später folgt „Sterntaler und das himmlische Gold“ (23. Oktober 2005, 19.30 Uhr).

(Schülerfoto: Marise Moniac, Bildbearbeitung/Redaktion: Wukung)